„Wacker“-AH jetzt schon 38 Jahre auf Tour

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Die alten „Alte Herren“ des Weidenthaler Fußball-Clubs sind als ein besonders reges Reisevölkchen bekannt. So führte jetzt bereits der 38. Mehrtagesausflug in Folge nach Friedrichshafen an den Bodensee. Mit dem Hotel Krone im Ortsteil Schnetzenhausen hatte man dabei einen wahren Glücksgriff getan. Gleiches gilt auch für Busfahrer Christof, der die 44 Reiseteilnehmer sicher und gekonnt durch die drei an den Bodensee angrenzenden Länder chauffierte.

Reiseleiter Herbert Laubscher hatte einmal mehr ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt und auch der Wettergott war der Gruppe über alle Tage hinweg gut gesonnen. Schon die Anreise hatte zwei hochkarätige Sehenswürdigkeiten im Angebot.

Zum einen Schloss Salem, welches mit seinen kunsthistorischen Schätzen zu den bedeutendsten Sehenswürdigkeiten im Bodenseeraum gehört. Die Führung durch das ehemalige Zisterzienserkloster mit seinem prominenten Eliteninternat, unter dem Motto „Weingeschichten“, war hoch interessant und bot neben viel Wissenswertem auch noch drei exquisite Weinproben.

Und dann war da noch „Die Birnau“, das Rokokojuwel in erhabenener Lage über dem See. Die Wallfahrtskirche gegenüber der Blumeninsel Mainau ist ein barockes Meisterwerk, wie man es nur selten findet. Das Gesamtkunstwerk des Vorarlberger Baumeisters Peter Thumb ist immer wieder einen Besuch wert.

Tags darauf ging es mit der Fähre nach Romanshorn in die Schweiz auf die andere Seeseite. St.Gallen, die Metropole der Ostschweiz, war das Ziel. Der Klosterbezirk der Stadt ist ein kulturgeschichtliches Zeugnis von Weltrang und wurde zu Recht als eines der ersten europäischen Kulturgüter zum Welterbe der UNESCO erklärt. Die ehemalige Stiftskirche, heute Kathedrale, ist das Wahrzeichen der Stadt. Einzigartig die prunkvolle Rokoko-Bibliothek. Im öffentlich zugänglichen Lesesaal verbrachte Umberto Eco ein Vierteljahr mit Recherchen für seinen Weltbestseller „Der Name der Rose“. Und in der umliegenden historischen Altstadt kann man mit allen Sinnen die berühmte St. Gallener Bratwurst genießen. Sie ist weit über die Landesgrenzen hinaus und in aller Welt bekannt.

Weiter führte die Reise zur vielleicht interessantesten Stadt am See. Konstanz, eine Seemetropole mit Charme und großer Geschichte. Die Altstadt gehört mit ihren alten Gemäuern und Kneipen zu den schönsten Stadtbildern Süddeutschlands. Heute beherrscht der 76 m hohe Turm des Münsters „Unserer lieben Frau“ die Konstanzer Silhouette. Im schönen Hafenambiente begrüßt die „Imperia“, die Besucher aus aller Welt. Eine in Beton gegossene Edelkurtisane, 9 m hoch und 18 Tonnen schwer. Das provokante Kunstwerk des Künstlers Peter Lenk dreht sich in vier Minuten um sich selbst und geht auf das Konstanzer Konzil von 1417 zurück. Oddo di Colonna wurde damals bei der einzigen Papstwahl nördlich der Alpen zum Papst Martin V. gewählt. Habemus Papam!

Ein Paradies auf Erden kann man die mediterran anmutende Blumeninsel Mainau mit ihrem barocken Schloss und der Schlosskirche St. Marien nennen. Die Mainau ist ein Fest für die Sinne, insbesondere in der Zeit der Rosenblüte. In dem 1871 im Stil der italienischen Renaissance angelegten Garten unterhalb des Schlosses blühen und duften dann rund 400 verschiedene Rosenarten. Da hat Graf Lennart Bernadotte ganze Arbeit geleistet.

Ein besonderes Erlebnis auch die Überfahrt von Meersburg aus mit der kleinen und gemütlichen MS Fritz. Bei der Rückfahrt bietet die „Stadt aus dem Mittelalter“ zahlreiche tolle Fotomotive, wie die „Alte Burg“ und das „Neue Schloss“. Bei Kaffee, Kuchen und Eis an der Seepromenade konnte man einen wunderschönen Tag gebührend beschließen.

Am „Schwäbischen Meer“ gehen die Sehenswürdigkeiten nie aus. Neuer Tag, neues Glück. Lindau im Bodensee glänzt durch seine einmalige Lage und eine heimelige Altstadt. An der Hafeneinfahrt erinnert sogleich ein Löwe daran, dass man nun im Freistaat Bayern unterwegs ist. Mit Fug und Recht wird Lindau zu den schönsten Städten Deutschlands gezählt. Und wenn man dann noch mit der MS Bayern die Bregenzer Bucht erkundet, dann ist das Glück vollkommen. Der Pfänder und die Bregenzer Seebühne grüßen aus nächster Nähe. Hier kommt ab 17. Juli Giuseppe Verdis Oper „Rigoletto“ zur Aufführung.

Apropos Pfänder, der Bregenzer Hausberg, kleine 1.064 m hoch, gilt als berühmteste Aussichtswarte über dem See. Die tolle Aussicht kann man schon bei der Auffahrt mit der Kabinenbahn bewundern. Und oben warten ein kleiner Alpen-Tierpark und zahlreiche Einkehrmöglichkeiten auf die Besucher, die sich hier nun auch in Österreich befinden. Als Einkehrtipp ist sicher der urige Alpengasthof „Schwedenschanze“ eine empfehlenswerte Adresse.

Auch die schönste Reise geht einmal zu Ende. Am letzten Tag warteten aber nochmals zwei hochkarätige Besichtigungen auf die „Alten Herren“ und ihre Damen. Der Traum vom Fliegen wurde in Friedrichshafen besonders intensiv geträumt und dank der Luftfahrtpioniere Graf Ferdinand von Zeppelin und Claude Dornier auch erfolgreich in die Tat umgesetzt. Zwei große Museen machen mit dem Lebenswerk der beiden Persönlichkeiten bekannt und bringen auf eindrucksvolle Weise hundert Jahre Luft- und Raumfahrtgeschichte an den Mann und die Frau.

Zwei hochinteressante Führungen mit zahlreichen sehenswerten Objekten aus den Anfängen der Fliegerei bis hin zur Raumfahrt der heutigen Zeit, lassen das Herz eines jeden Geschichts-Interessierten höher schlagen. Bei Kaffee und Kuchen konnten die beiden in der Friedrichshafener Werft stationierten Zeppeline NT beim Einparken in ihrem Hangar beobachtet werden. Die beiden Luftschiffe begleiteten die Reisegruppe die ganze Woche über dem Bodensee und boten zahlreiche schöne Fotomotive.

Der Abschiedsabend gehörte dann ganz der Hotelbar, wo Gerhard tolle Cocktails kreierte und für einige Whiskyfreunde in der Truppe auch herausragende „Wasser des Lebens“ im Angebot hatte. Die Rückreise durch den Hochschwarzwald bot dann nochmals schöne landschaftliche Eindrücke und hatte mit der Mittagsrast in der bekannten Rothaus-Brauerei nochmals einen letzten Höhepunkt bereit. Neben dem berühmten „Tannenzäpfle“ standen auch hier mit dem „Black Forest“ eigene Spitzen-Whiskys auf der Getränkekarte. So ging ein wunderschöner Ausflug auch noch recht stimmungsvoll zu Ende. Man wird sich wiedersehen, im kommenden Jahr geht der dann 39. AH-Ausflug vom 25. bis 30. Mai in den sagenumwobenen Harz.